Späte Brutzeit und Wegzug 2021 – auf weiter Strecke durchschnittlich

Nach einem kalten Frühjahr folgte ein überdurchschnittlich warmer Sommer, der reichlich Regen brachte. Ihm folgte ein Herbst ohne größere Ungewöhnlichkeiten – „mild“ ist mal wieder das Stichwort. Ob die inzwischen vierte Pandemiewelle der Grund dafür ist, dass in diesem Herbst in der Region 3.000 Vogelbeobachtungen weniger eingetragen wurden als im Vorjahr? Oder war einfach nur wenig los? Näheres zur späten Brutzeit und zum Wegzug der Vögel, die mit noch viel größeren Problemen als Lockdowns zu kämpfen haben, erfahren sie hier. weiterlesen Späte Brutzeit und Wegzug 2021 – auf weiter Strecke durchschnittlich

Über AGO & Kontakt

Wer wir sind… Am 8. Mai 1999 konstituierte sich der Arbeitskreis Göttinger Ornithologen (AGO) im Hinterzimmer eines türkischen Schnellrestaurants in der Göttinger Innenstadt. Dabei kam weder dem geschichtsträchtigen Datum noch der Wahl der Lokalität eine tiefere Bedeutung zu. Auch der schnelle Umzug in das Bonhoeffer-Haus der Kreuz-Kirchengemeinde zeugte weniger von innerer Einkehr, sondern eher vom Bedürfnis nach Beinfreiheit und unverbrauchter Luft. In der Tradition der in den 1970er und 1980er Jahren aktiven Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Süd-Niedersachsens haben wir uns von Anbeginn als Diskussions- und Arbeitszusammenhang verstanden, der allen Interessierten offensteht, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu anderen Natur- und Vogelschutzorganisationen. Nach nunmehr acht betriebsamen Jahren ist der AGO immer noch weiterlesen Über AGO & Kontakt

Der Vogelwinter 2018/19 in Süd-Niedersachsen: Selten unspektakulär

Als “winterlich” kann der Dezember 2018 fürwahr noch nicht bezeichnet werden, herrschten doch vorrangig milde Temperaturen mit im Mittel 4°C. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und Schnee waren Mangelware, vielmehr machten vorfrühlingshafte 12°C kurz vor Weihnachten die Hoffnungen auf eine weiße Weihnacht endgültig zunichte. Und der Januar? Zunächst zeichnete sich kein wirklicher Wintereinbruch ab; nachts fiel die Temperatur nicht unter -3°C und tags stieg sie dank stabiler atlantischer Luftströmungen auf bis zu 8°C – durchaus auszuhalten. In der zweiten Januarhälfte erreichte uns dann ein einigermaßen stabiles Hochdruckgebiet und bescherte uns eine sonnige Woche und Dauerfrost mit Temperaturen von bis zu -10°C. Wenngleich nur von kurzer Dauer, so brachte es weiterlesen Der Vogelwinter 2018/19 in Süd-Niedersachsen: Selten unspektakulär

Der Vogelwinter 2015/16 in Süd-Niedersachsen – mild, kaum Schnee und ein kaltes Intermezzo

Mit 5,6°C über dem langjährigen Mittel war der Dezember 2015 der wärmste und zweitsonnigste seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen 1881. Auch der Januar 2016 gestaltete sich mild, zumindest in seiner ersten Hälfte. Später ließen Nachtfröste mit bis zu -17°C viele kleinere Stillgewässer vereisen. Der Northeimer Freizeitsee war jedoch niemals komplett zugefroren und wurde zum Magnet für Wasservögel. Im Februar dominierten wieder, in Kombination mit hohen Niederschlägen, milde Temperaturen. Zum Ende des Monats waren weite Flächen im Leinepolder Salzderhelden flach überstaut. Wer nun, animiert von den Schlagzeilen der Tagespresse, gedacht hatte, dass in unserer Region „die Vogelwelt in diesem Winter verrückt spielt“, „die Zugvögel hier bleiben“ und ähnliches mehr, weiterlesen Der Vogelwinter 2015/16 in Süd-Niedersachsen – mild, kaum Schnee und ein kaltes Intermezzo

Total normal – der Vogelwinter 2014/15 in Süd-Niedersachsen

Dezember und Januar gestalteten sich weithin mild und schneearm. Kurz nach dem Jahreswechsel kam es im Leinepolder Salzderhelden zu einem Anstau, der zahllosen Kleinsäugern den Garaus machte und das Nahrungsangebot für einige Großvogelarten paradiesisch anschwellen ließ. Anfang und Ende Februar stellte sich für kurze Zeit Winterstimmung ein. Einige Stillgewässer, darunter der Seeburger See und der Göttinger Kiessee, waren zeitweise vereist, aber niemals komplett. Für ausharrende Wasservögel war dies von großem Vorteil, weil es ihnen die durchgehende Überwinterung ermöglichte.Im Tunnelblick von Vogelbeobachtern gelten normale bis milde Winter gemeinhin als langweilig, weil an den meisten Tagen immer dieselben Vögel zu beobachten sind. Gleichwohl gibt es einiges zu vermelden, darunter auch weiterlesen Total normal – der Vogelwinter 2014/15 in Süd-Niedersachsen

Wenig Neues unter der Sonne: Späte Brutzeit und Wegzug, August bis Dezember 2009

Am 8.11. und vom 16. bis 29.11. gerieten am Seeburger See diesjährige Sterntaucher ins Visier. An den Northeimer Kiesteichen und an der Kiesgrube Reinshof hielt sich vom 15. bis 22.11. bzw. vom 19. bis 25.11. je ein Prachttaucher auf. An der Leine am südlichen Göttinger Stadtrand betrug der traditionelle Rastbestand des Zwergtauchers nicht mehr als sechs Ind. und lag damit um 50 Prozent unter den langjährig ermittelten Zahlen. Dies könnte mit dem gebietsweise strengen Winter 2008/2009 zusammenhängen, der für erhebliche Verluste bei dieser empfindlichen Art gesorgt hat. Am Göttinger Kiessee fiel der Ausfliegerfolg von vier Haubentaucher-Paaren wiederum sehr mäßig aus: Nur zwei Jungvögel aus einer von drei Bruten weiterlesen Wenig Neues unter der Sonne: Späte Brutzeit und Wegzug, August bis Dezember 2009

Der Kormoran – Vogel des Jahres 2010 – in Süd-Niedersachsen

Alle Achtung! Der kollektive Wutausbruch der Sportangler-Lobby im Internet und anderswo belegt, dass der NABU mit seiner Wahl richtig gelegen hat. Endlich mal kein konsensfähiger Sympathieträger, an dem sich umtriebige Vogelschützer mit Biotopverbesserungen, Nisthilfen u.ä. abarbeiten können, sondern ein umstrittener „Problemvogel“ im bleihaltigen Spannungsfeld von Naturschutz- und Naturnutzerinteressen. Die Göttinger Vogelkundler haben sich schon immer für den knorrigen Ruderfüßler stark gemacht, zuletzt in der Glosse „Neues von unerwünschten Fischfressern und pelzigen Neubürgern“ vom 27.11.2007 auf dieser Homepage. Der Wahl können sie wärmstens und zudem mit einer gewissen Genugtuung applaudieren. Einst und jetzt Die Naturgeschichte des Kormorans (Phalacrocorax carbo) in unserer Region ist schnell erzählt. Bis zum Beginn der weiterlesen Der Kormoran – Vogel des Jahres 2010 – in Süd-Niedersachsen

Neues von unerwünschten Fischfressern und pelzigen Neubürgern

Was im milden Winter 2006 begonnen hatte, setzte sich im Folgejahr 2007 fort: Kormorane richten sich außerhalb der Brutzeit vermehrt am Göttinger Kiessee ein und weißeln mit ihrem Kot die Bäume auf der kleinen Insel. In den Vorjahren traten sie in Göttingen zumeist erst nach dem Zufrieren der Stillgewässer und eher spärlich in Erscheinung, vor allem an der Leine zwischen Sandweg und Rosdorfer Weg sowie nahe der Stegemühle.Im November 2007 stiegen die Zahlen wiederum auf bis zu 55 Individuen. Die Herausbildung einer Rast- und Überwinterungstradition an der Peripherie des städtischen Siedlungsbereichs könnte mit den steigenden Abschüssen an Werra und Rhume zusammenhängen, die allein im Jahr 2005 57 Kormoranen weiterlesen Neues von unerwünschten Fischfressern und pelzigen Neubürgern

Bahnbrechende Neuerung in der Feldornithologie – Exaktes Vogelzählen mit ORNIVOX

Wer von uns kennt nicht das Grübeln nach einem Zähltermin? Wurden wirklich alle Vögel auf Artniveau identifiziert und zahlenmäßig erfasst? Hat man womöglich weniger Individuen notiert als die Kollegen, und wenn ja, warum? Damit ist jetzt Schluss! Wir freuen uns, mit dem Göttinger Trichter ORNIVOX eine Weltneuheit präsentieren zu können, die eine revolutionäre Epoche der Freilandornithologie einleitet.ORNIVOX ist ein ausgefeiltes Hightech-Produkt. Die mit Millionen Sonarrezeptoren beschichtete Innenseite des Trichters empfängt, in Kombination mit einem Frequenzadapter, die Lautäußerungen fliegender Vögel in einer bislang nicht für möglich gehaltenen Qualität. Die Rufe werden ohne jedes störende Nebengeräusch direkt in den Gehörgang des Anwenders geleitet. Ein ebenfalls auf der Innenseite angebrachtes Koordinatensystem weiterlesen Bahnbrechende Neuerung in der Feldornithologie – Exaktes Vogelzählen mit ORNIVOX

… weißer geht’s nicht?!

Kommentar. In den vergangenen dreißig Jahren wurde immer wieder vorgeschlagen, Brutvogelarten, die im Bestand nicht gefährdet sind oder einen positiven Trend aufweisen, in gesonderten Verzeichnissen aufzuführen, den sogenannten Grünen oder Blauen Listen. Durchsetzen konnten sich die Positivlisten aber nicht, weil sie für den Natur- und Artenschutz als fragwürdig bis kontraproduktiv eingestuft wurden. Dagegen ist die öffentlichkeitswirksame Präsentation von Erfolgen im staatlichen Natur- und Artenschutz nicht nur legitim – sie kann auch, zur Freude des Steuerzahlers, sinnvoll gestaltet werden. So liegt als gelungenes Beispiel der Werbung für bedrohte, aber im Bestand wieder zunehmende Tierarten eine im Jahr 2002 vom Bundesumweltministerium herausgegebene Broschüre mit dem treffenden Titel “Sie kommen wieder. weiterlesen … weißer geht’s nicht?!