Späte Brutzeit und Wegzug 2021 – auf weiter Strecke durchschnittlich

Nach einem kalten Frühjahr folgte ein überdurchschnittlich warmer Sommer, der reichlich Regen brachte. Ihm folgte ein Herbst ohne größere Ungewöhnlichkeiten – „mild“ ist mal wieder das Stichwort. Ob die inzwischen vierte Pandemiewelle der Grund dafür ist, dass in diesem Herbst in der Region 3.000 Vogelbeobachtungen weniger eingetragen wurden als im Vorjahr? Oder war einfach nur wenig los? Näheres zur späten Brutzeit und zum Wegzug der Vögel, die mit noch viel größeren Problemen als Lockdowns zu kämpfen haben, erfahren sie hier. weiterlesen Späte Brutzeit und Wegzug 2021 – auf weiter Strecke durchschnittlich

Die Brutvögel des Kerstlingeröder Felds – Wiederholungskartierung in einem Kulturlandschaftsrelikt

Schutzgebiete, die dem Erhalt und der Förderung bestimmter Organismengruppen dienen sollen, bedürfen regelmäßiger Bestandsaufnahmen von Flora und Fauna zur Analyse des Erhaltungszustands. In pflegebedürftigen Schutzgebieten steht hierbei die Evaluierung und Optimierung stattfindender Maßnahmen im Vordergrund. Oftmals finden solche Inventuren, vorrangig aus monetären Gründen, nur für wenige, ausgewählte Indikatorarten statt, deren Vorkommen und Bestandssituation den Zustand ganzer Vogelgemeinschaften repräsentieren und dadurch Rückschlüsse auf die Qualität des Lebensraumes zulassen (z.B. Lauterbach, 2009). Wenngleich dieses Vorgehen heute weitgehend anerkannt ist, so erreicht es dennoch nicht die Aussagekraft ganzheitlicher Untersuchungen. Besonders zur Identifizierung von Veränderungen im kleinräumigen, regionalen Kontext sind intensive Erhebungen notwendig. Die Revierkartierung gilt als geeignete Methode zur Ermittlung von weiterlesen Die Brutvögel des Kerstlingeröder Felds – Wiederholungskartierung in einem Kulturlandschaftsrelikt

Grauspechtkartierung im Göttinger Land – ein erster Zwischenbericht

2018 überlegten sich Hans H. Dörrie und Unterzeichner, unter den Vogelbeobachtern im Arbeitskreis Göttinger Ornithologen für artbezogene Beobachtungsprojekte zu werben, um systematische Daten zum Bestand und zur Ökologie besonders interessanter Vogelarten zu gewinnen, die im heimischen Raum charakteristisch sind. Es sollten auch mal Waldarten dabei sein, da in der Regel die Wälder gegenüber den Offenland-Lebensräumen von den Ornithologen gerne vernachlässigt werden. Wir wollten auch dem durch ornitho.de geförderten Trend zum Rückgang systematischer, artenbezogener Beobachtung entgegenwirken. Der Vorstoß fiel auf Resonanz. Neben Waldlaubsänger und Gelbspötter wurde der Grauspecht ausgewählt. Der Grauspecht (Picus canus) wurde im Kreis Göttingen und in Niedersachsen in den 2000er Jahren mehr oder weniger flächendeckend erfasst weiterlesen Grauspechtkartierung im Göttinger Land – ein erster Zwischenbericht

Der Waldlaubsänger – ein Vogel schwirrt (ab)

Waldvögel werden in der regionalen Avifaunistik eher stiefmütterlich behandelt. Dies betrifft auch den Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix, Abk. WLS), der ein Vogel des Waldesinneren ist und am besten durch seinen schwirrenden Gesang, der an eine fallende Münze erinnert, entdeckt werden kann. Über Verbreitung, Häufigkeit und Lebensraumansprüche ist immer noch wenig bekannt. Da traf es sich gut, dass schweizer Ornithologen diesem Vogel ihre Aufmerksamkeit gewidmet haben und interessante Ergebnisse erarbeiten konnten. Dies wiederum nahmen Vogelkundler des Arbeitskreises Göttinger Ornithologen (AGO) zum Anlass, ähnlichen Fragestellungen nachzugehen.Wenn die Waldlaubsänger aus ihren Überwinterungsgebieten im äquatorialen Regenwaldgürtel und den anschließenden Feuchtsavannen im April bis Mai bei uns eintreffen, kann man den Gesang nicht nur weiterlesen Der Waldlaubsänger – ein Vogel schwirrt (ab)

Warum der Göttinger Gartenrotschwanz ein Laubenpieper ist

Unter diesem feinsinnigen Titel hat Silvio Paul die Ergebnisse einer Kartierung des Gartenrotschwanzes – Vogel des Jahres 2011 – im Göttinger Stadtgebiet aus dem Vorjahr zusammengefasst. Neun Mitarbeiter/innen des Arbeitskreises Göttinger Ornithologen haben sich diesem schmucken Vogel für eine Brutsaison mit viel Freude und Engagement gewidmet. Die Ergebnisse sind auch von überregionalem Interesse und lassen Rückschlüsse auf die Ansprüche und Lebensumstände nicht nur des Gartenrotschwanzes, sondern auch anderer Lichtwald- und Agrarlandarten zu. Die interessante Lektüre kann als pdf hier heruntergeladen werden. H.H. Dörrie

Katastrophen? – Wir warten nur darauf!

Brennende Wälder, von Orkanen leergefegte Höhenzüge, Truppenübungsplätze mit feuerspeienden Panzerverbänden, die Schneisen der Verwüstung hinterlassen, die Mondlandschaften des Braunkohle-Tagebaus: Was der empfindsame Normalbürger zumeist als „Schändung“ und „Zerstörung“ einer vermeintlich „intakten Natur“ wahrnimmt und der Forstwirt oder Waldbesitzer als ökonomisches Desaster beklagt, ist für etliche – zunehmend seltener werdende – Brutvogelarten ein wahrer Segen. Dieser hält sich jedoch in engen Grenzen, wenn die Natur rasch wieder „in Ordnung gebracht“ wird und düngender Nährstoffeintrag die offenen Flächen schneller denn je wieder zuwachsen lässt. Um diese Phänomene am Beispiel des Reinhäuser Walds südlich von Göttingen genauer zu erkunden hatte sich im Frühjahr 2009 ein Team unseres Arbeitskreises unter der Ägide weiterlesen Katastrophen? – Wir warten nur darauf!

Rotmilan: Flaggschiff mit Schlagseite

Ein Interview Der Rotmilan ist eine Charaktervogelart der offenen Kulturlandschaft und eine Art mit ganz besonderer Bedeutung für den Natur- und Artenschutz. Der AGO-Mitarbeiter Gerd Brunken hat in den zurückliegenden Jahren die Brutbestände dieses eleganten Greifvogels im südlichen Niedersachsen, einem Verbreitungsschwerpunkt der Art, unter die Lupe genommen. Wir sprachen mit ihm über die Ergebnisse seiner Untersuchung. AGO: Herr Brunken, Sie haben sich in den letzten Jahren genauer mit dem Rotmilan in Süd-Niedersachsen beschäftigt. Warum gerade mit dieser Art? G. Brunken: Der Rotmilan ist eine Brutvogelart mit einem kleinen Verbreitungsareal. In Deutschland brütet über die Hälfte der Weltpopulation von insgesamt nur 20.000 bis 25.000 Brutpaaren. Unsere Region gehört zu weiterlesen Rotmilan: Flaggschiff mit Schlagseite

Göttinger Ornithologen beenden Stadtvogelkartierung

Langfristige Vergleiche von Bestandsaufnahmen der Brutvogelwelt sind für die Dokumentation von Veränderungen besonders aussagekräftig. Göttingen ist in der glücklichen Lage, dass bereits in den Jahren 1947 und 1965 das 3,6 km² große Kerngebiet der Stadt auf Brutvögel untersucht wurde. Nach Abschluss der Kartierung 2005/2006 liegen jetzt Daten vor, die einen Vergleich über sechs Jahrzehnte ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen einen allgemeinen Rückgang – bis zum Verschwinden einiger Spezies – von ursprünglichen Lichtwald- und Offenlandarten, der von der Zunahme robuster Standvögel und Kurzstreckenzieher begleitet wird. Zwischen 1947 und 2006 sind die lokalen Vorkommen von zehn Arten erloschen, während acht Arten eingewandert sind. Die fünf häufigsten Arten im Kerngebiet sind, absteigend weiterlesen Göttinger Ornithologen beenden Stadtvogelkartierung